Nahost

Wegen Gaza-Krieg: Türkei stellt Handel mit Israel vollständig ein

Als Reaktion auf die Kriegsverbrechen Israels im Gazastreifen hat die türkische Regierung den Handel mit Israel mit sofortiger Wirkung ausgesetzt. Erdoğans Regierung, die bei den Kommunalwahlen im März schwere Rückschläge hinnehmen musste, stand in letzter Zeit im eigenen Land verstärkt unter Druck, den Handel mit Israel einzustellen.
Wegen Gaza-Krieg: Türkei stellt Handel mit Israel vollständig einQuelle: AFP © ADEM ALTAN

Die Türkei setzt wegen der israelischen Kriegsverbrechen im Gazastreifen den Im- und Export aller Produkte mit Bezug zu Israel aus. Das teilte das türkische Handelsministerium am Donnerstagabend auf der Plattform X mit. Die neuen Maßnahmen würden strikt umgesetzt, bis die israelische Regierung den ununterbrochenen Fluss humanitärer Hilfe nach Gaza erlaube, hieß es weiter. 

Israels Außenminister, Israel Katz, reagierte empört auf die Entscheidung. "Erdogan bricht Vereinbarungen, indem er Häfen für israelische Importe und Exporte blockiert", schrieb Katz auf X. Zuvor hatte bereits der Finanzdienst Bloomberg über den Handels-Stopp berichtet, durch den sich die ohnehin starken Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter verschärfen dürften. 

Der Handel zwischen Israel und der Türkei hatte im Jahr 2023 einen Wert von 6,8 Milliarden US-Dollar, wovon 76 Prozent auf türkische Exporte entfielen, wie Bloomberg unter Berufung auf das türkische Statistikamt berichtete.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen wiederholt scharf kritisiert und Israel Völkermord an den Palästinensern vorgeworfen.

Erdoğans Regierung, die bei den Kommunalwahlen im März schwere Rückschläge hinnehmen musste, stand im eigenen Land unter verstärktem Druck, den Handel mit Israel einzustellen. Kritiker warfen der Regierung vor, mit zweierlei Maß zu messen, indem sie einerseits schwere Vorwürfe gegen Israel erhebe und andererseits die Handelsbeziehungen vorantreibe.

Am Mittwoch teilte auch Ankara mit, man wolle sich der von Südafrika angestrengten Völkermord-Klage gegen Israel anschließen. Man werde noch einige juristische Details zu dem Antrag abschließend klären. Ende Dezember 2023 hatte Südafrika Israel vor dem Internationalen Gerichtshof wegen mutmaßlich im Gaza-Krieg begangener Verstöße gegen die Völkermordkonvention verklagt.

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